Innen-Schiebetüren – eine besonders platzsparende Variante

Wir stellen Ihnen eine eigene Gruppe der Innentüren vor: die Innen-Schiebetüren. Diese Türen verlaufen parallel zur Wandfläche, daher benötigt ihre Öffnung in Richtung Raumtiefe keinen Platz. Bezüglich ihres Einbaus werden zwei Arten von Innen-Schiebetüren unterschieden: Vor der Wand laufende und solche, die in der Wand laufen. Während die Bezeichnung „vor der Wand laufend” eindeutig ist, erfordert die Benennung „in der Wand laufend” wohl eine Erklärung. Wir stellen Ihnen nun beide Varianten genauer vor.

Vor der Wand laufende Schiebetüren laufen über eine Schienenkonstruktion, welche über der Tür angebracht ist. Die Schienenkonstruktion ist mit der gleichen Verkleidung wie die Türoberfläche (Lack, Dekor, CPL-Laminat oder Furnier) versehen. Bei der einflügeligen Ausführung misst die Tür üblicherweise 75–100 cm in der Breite und 205 cm in der Höhe, bei der individuellen Ausführung kann die Höhe auch bis zu 240 cm betragen. Bei den vor der Wand laufenden Schiebetüren gibt es auch die zweiflügelige Variante, diese wird allerdings durch die Produktionsgröße der Beschläge und der möglichen Breite der Türblätter beschränkt.

Die Öffnungs- oder vielmehr die Schieberichtung muss, sowie bei anderen Türen, im Vorhinein festgelegt werden. Bei der Linkstür wird die Tür aus der Wandöffnung nach links geschoben, bei der Rechtstür dagegen nach rechts. Bei zweiflügeligen Türen erfolgt dies sinngemäß in beide Richtungen.
Auf den Hängeschienen laufen die „Rollen”, an denen der Türflügel hängt. Über die Rollen kann die Höhe eingestellt werden, sodass ein genauer Lauf möglich ist. Auf diesen Schienen sind auch die Dämpfer angebracht, die sicherstellen, dass die Schiebetür nicht anschlägt. An den Endstellungen schwächen Gabelelemente den Zusammenstoß durch eine Gummieinlage (abhängig vom Hersteller) ab. Da die Schiebetür vor einer leeren Wandöffnung läuft, wird sie in der Regel mit einem Übergangstürrahmen kombiniert um das ästhetische Erscheinungsbild zu verbessern.
Am Boden wird ein Führungsprofil angebracht, welches zur Führung des Türflügels dient und das Pendeln der Tür verhindert.
Da es bei dieser Art keinen festen Verschluss gibt, ist die Zug- und Lärmdämmung bei Innen-Schiebetüren gering. Der Türflügel kann auch mit Muschelgriffen und Schloss versehen werden. Typisch ist das Hakenschloss, bei dem die Schließzunge wie ein Haken im Rahmen schließt.

Die Anlage einer in der Wand laufenden Tür ist etwas komplizierter. Hier wird zuerst eine sowohl führende als auch tragende Konstruktion in den gewünschten Wandabschnitt eingebaut. Dann werden die Türblätter gemeinsam mit dem Laufapparat auf die Schienen montiert. Nicht zu vergessen sind Dämpfelemente, die an der Endstellung den Zusammenstoß abschwächen. Danach folgt die Gipskartonverkleidung. Bei dieser Art ist keine eigene Schienenkonstruktion notwendig, da der im Vorhinein hergestellte Metallkasten diese Funktion übernimmt. Die endgültige Fertigstellung erfolgt mit einer zweiteiligen Rahmenkonstruktion, welche auf beiden Seiten die Wandlaibung abdeckt.
Bei der zweiflügeligen Ausführung der in der Wand laufenden Schiebetür kann mit Nuten (Vertiefung) eine korrekte Schließung ermöglicht werden, was die Lärmdämmung wesentlich verbessert und vor Staub schützt. Bei anspruchsvolleren Produkten wird für diesen Zweck eine Bürstendichtung montiert.

Abschließend wird der Metallkasten mit Gipskartonplatten verkleidet. Auf diese Weise ist das gesamte System verdeckt und die in der Wand verlaufende Tür nur als Öffnungsschließer sichtbar. Beim Einbau und der Einrichtung dieser Konstruktion ist besondere Aufmerksamkeit geboten, da die Konstruktion nach der Verkleidung mit Gipskarton nur mehr zugänglich ist, wenn sie wieder zerstört wird.
Seltener sind Innen-Schiebetürensysteme, bei denen mehrere Türblätter auf mehreren Schinen parallel zueinander bewegt werden können, auf mehreren Schienen. Dabei handelt es sich aber um eine nicht sehr gängige Lösung für Wohnungen. Ergänzend sollte noch hinzugefügt werden, dass Innen-Schiebetüren bereits seit dem 18. Jahrhundert hergestellt werden. Zu dieser Zeit wurden sie aber ins Mauerwerk eingebaut. Fallweise wurden sie (tapezierten Türen oder Holzverkleidungen) eingebaut um Arbeiten bei Funktionsstörungen oder bei klemmenden Türen zu vereinfachen.